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Estragon

Artemisia dracunculus

Estragon

Geschichte

Ursprünglich stammt der Estragon aus dem Gebiet zwischen dem östlichen Russland und der Mongolei. Der sagenumwobene Name leitet sich aus dem Lateinischen ab, das Wort „dracunculus“ bedeutet hier so viel wie kleiner Drache oder Schlange. So soll er Legenden nach früher als Heilmittel bei Drachen- und Schlangenbissen eingesetzt worden sein. Vermutlich wegen seines verschlungenen Wurzelstocks wurde der Estragon mit Drachen assoziiert. 

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Estragon

In der Antike war er der Göttin der Jagd und des Waldes Artemis geweiht, der Name Artemisia weist darauf hin.

Im alten Ägypten wurde die Göttin Isis mit ihm angebetet, indem getrockneter Estragon als Opfergabe verräuchert wurde. Vermutlich fand die Pflanze schließlich mit mongolischen Reiternomaden ihren Weg nach Europa, wo sie heute als Würzpflanze besonders in Frankreich sehr geschätzt wird.

Botanik

Der Estragon ist eine stark verzweigte, mehrjährige Pflanze, die als Busch bis zu 1,5 m hoch wird. Er gehört zur Familie der Korbblütler. Die lanzettlichen Blätter wachsen an aufrechten, grazilen Stängeln des krautigen Estragons. Im Sommer bekommt er an seinen Triebspitzen unscheinbare gelbgrüne Blütenköpfchen, die in rispenartigen Blütenständen wachsen.

Anbau und Ernte

Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen, geschützten Standort. Um gut zu gedeihen, benötigt sie nährstoffreichen und feuchten Boden, jedoch ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Für den kulinarischen Gebrauch sammelt man Kraut und Blätter zwischen April und November.
 

Inhaltsstoffe

Das Kraut enthält ätherisches Öl, sowie Bitter- und Gerbstoffe. 

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Estragon

Nutzung in der Volksheilkunde

In der Volksheilkunde spielt der Estragon heutzutage kaum noch eine Rolle. Sein ätherisches Öl beeinflusst allerdings, ähnlich wie bei Anis, positiv die Verdauung. Früher wurde er eingesetzt, um den Appetit anzuregen und die Nieren zu stärken. Momentan beschäftigt sich die Forschung jedoch wieder intensiver mit Estragon. Es wird untersucht, ob die Pflanze helfen kann, den Blutzucker- und Insulinspiegel zu senken, Ergebnisse hierzu sind jedoch noch nicht bekannt. 

Nutzung in der Küche

Frisch geerntet sind die Blätter des Estragons eine beliebte Zutat der französischen Küche. Mit einem würzig-pfeffrigen Aroma erinnert sein Geschmack ein wenig an Anis. Das Kraut passt ausgezeichnet zu Fisch und Meeresfrüchten, aber auch fein zerkleinert zu Kräuter- und Senfsaucen. Das Kraut hilft außerdem bei der Verdauung von schweren Speisen und wird deswegen gerne bei Fleischgerichten dazu gegeben. Gart man die Blätter, so entfalten sie am intensivsten ihr Aroma. Generell gilt, ein wenig zurückhaltend zu würzen, um andere zarte Geschmäcker nicht zu überdecken.

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Hinweis

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pflanzen zu Heilzwecken immer mit Vorsicht erfolgen sollte und in manchen Fällen auch Nebenwirkungen haben kann! Es wird empfohlen, sich immer von erfahrenen Ärzt*innen und Apotheker*innen beraten zu lassen, bevor man Pflanzen zu medizinischen Zwecken nutzt. Die Pflanzeninhalte sollen lediglich Informationen liefern und geben keinerlei Empfehlungen zu Heilung oder Anwendung.