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Kräutergarten: Pfefferminz

Mentha X Piperita L.

Pfefferminze

Geschichte

Der griechische Gott der Toten und der Erdtiefe, Pluton, verliebte sich einst leidenschaftlich in eine wunderschöne Nymphe, die den Namen Mentha trug. Seine eifersüchtige Gattin Persephone zerstampfte daraufhin erzürnt die Schönheit in Grund und Boden. Um seine Geliebte zu retten, verwandelte Pluto die arme Nymphe in eine heilsame und wohlriechende Pflanze. Fortan konnte er sich an ihrem Duft laben und so wurden bereits in der Antike einige Minzearten zu geschätzten Heilpflanzen. In der mittelalterlichen Klostermedizin wurde sie als bewährtes Heilmittel gegen Würmer eingesetzt.

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Kräutergarten: Pfefferminz

In den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel wachsen etwa 30 Arten der Minze. Doch erst im 17. Jahrhundert entdeckte der Engländer John Ray die Pfefferminze in seinem Garten. Die spontan entstandene Pflanze, eine Kreuzung aus der Krauseminze (Mentha spicata) und der Bachminze (Mentha aquatica), nannte er Peppermint aufgrund des brennenden Geschmacks.

In der heutigen Zeit wird die Ackerminze in großen Mengen angebaut, um Menthol herzustellen, dass vor allem in der Kosmetik- und Kaugummiindustrie viel gefragt ist.

Botanik

Die mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse bildet eine Vielzahl von oberirdischen und unterirdischen Ausläufern und wird zwischen 30 und 80 cm hoch. Die Stängel sind vierkantig, mit gegenständig wachsenden Blättern, in lanzettlicher Form und fein gesägtem Rand. Die Pfefferminze blüht im Hochsommer mit rosaroten bis zartvioletten Blüten, die sehr dicht, meist in unterteilten, ährenartigen Blütenständen stehen. Die echte Pfefferminze wächst bei uns nicht wild. Verwandte von ihr kommen jedoch reichlich vor, sind aber in Geschmack, Duft und Heilwirkung ihr deutlich unterlegen.

Anbau und Ernte

Die Pflanze gedeiht auf feuchten, lockeren und nährstoffreichen Böden und am liebsten im Halbschatten. Wenn man Pfefferminze aussähen möchte, macht eine Vorkultur im Frühjahr Sinn, die bei Temperaturen von 18 Grad nach ca. 2 Wochen keimt. Alternativ kann die Pflanze im Frühjahr durch Teilung vermehrt werden. Für Tee werden die Blätter im Sommer geerntet, spätestens zum Blühbeginn. Für die Ölgewinnung werden die Blätter zur Blühzeit am späten Vormittag gepflückt.

Inhaltsstoffe

Bis zu 60% des ätherischen Öls der Pfefferminze besteht aus Menthol, was den charakteristischen Geschmack und Geruch ausmacht. Außerdem finden sich Bitter- und Gerbstoffe, sowie Flavonoide. 
 

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Kräutergarten: Pfefferminz

Nutzung in der Volksheilkunde

Bei Erbrechen oder Übelkeit greifen Volksheilkundige zu Pfefferminztee. Um eine sofortige Wirkung zu erzielen, sollte man den Tee mäßig warm schluckweise und langsam trinken. Auch gegen Magen- und Darmbeschwerden, wie Krämpfe oder Blähungen kann der Tee laut Volksheilkunde Linderung verschaffen. Die Pflanze soll den Gallenfluss, sowie die Gallenproduktion fördern. Bei nervöser Überregtheit oder Einschlafstörungen, sowie bei Mundgeruch nutzt die Volksheilkunde ebenso das Kraut. Das ätherische Öl der Pflanze wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und entkrampfend. Äußerlich angewendet behandelt die Volksmedizin Spannungskopfschmerzen mit dem Öl.

Nutzung in der Küche

In Getreidegerichten Nordafrikas ist die Pflanze ein geschätztes Gewürz. Der erfrischende Geschmack der Minze passt wunderbar zu sommerlichen Dips und Salaten. Gemüse, Suppen oder Eintöpfe, auf die fein gehackte Pfefferminze gestreut werden, erhalten nicht nur eine ganz besondere Note, sondern werden auch bekömmlicher. Aufgrund des intensiven Geschmacks sollten bei kulinarischem Gebraucht jedoch nicht zu viele Blätter verwendet werden.

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Hinweis

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pflanzen zu Heilzwecken immer mit Vorsicht erfolgen sollte und in manchen Fällen auch Nebenwirkungen haben kann! Es wird empfohlen, sich immer von erfahrenen Ärzt*innen und Apotheker*innen beraten zu lassen, bevor man Pflanzen zu medizinischen Zwecken nutzt. Die Pflanzeninhalte sollen lediglich Informationen liefern und geben keinerlei Empfehlungen zu Heilung oder Anwendung.