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Koriander

Coriandrum Sativum L

Koriander

Geschichte

Beheimatet ist diese Heil- und Gewürzpflanze in Nordafrika und Vorderasien.

Der charakteristische Geruch frischen Korianders erinnert an gewisse Wanzenarten, denen er auch seinen Namen verdankt (griechisch Koris = Wanze). Ausgrabungen lassen vermuten, dass der Koriander bereits seit über 7000 Jahren verwendet wird. So fand man Samen der Pflanze im Grab von Tutenchamun, dem ägyptischen Pharao. In Aufzeichnungen der babylonischen Palastgärten von ca. 1500 v. Chr. war er mehrfach vermerkt. Das Kraut wurde vielseitig eingesetzt, als Küchengewürz und Heilmittel, aber auch zur Aromatisierung von Parfums, Liebestränken und Likören.

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Koriander

In der Bibel wird der Koriander erwähnt als bitteres Kraut, welches zum Passahfest verzehrt werden soll.

Vor etwa 2000 Jahren kam die Pflanze nach China, im 17. Jahrhundert nach Nordamerika und schließlich nach Europa. Als häufig verwendetes Küchenkraut wird der Koriander heute weltweit kultiviert.

Botanik

Der Koriander gehört zur Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Als eher kahles Kraut wird diese Pflanze ca. 50 cm hoch, mit runden Stängeln, die im oberen Teil verzweigt sind. Im jungen Stadium ähneln die Blätter einer glattblättrigen Petersilie. Später werden die Blätter feingliedriger und doppelt gefiedert. Zwischen Juni und Juli blüht er mit weißen Blüten, die in Doppeldolden angeordnet sind. Später bilden sich daraus bräunliche, kugelrunde Früchte.

Anbau und Ernte

Die Pflanze gedeiht an einem warmen, sonnigen Standort. Möchte man die Blätter ernten, empfiehlt sich jedoch ein halbschattiger Platz. Am besten wächst er auf lockeren, durchlässigen und kalkreichen Böden. Im Frühjahr kann man die Samen direkt im Freiland aussäen. Bereits nach einem Monat kann man die Blätter ernten. Zu arzneilichen Zwecken verwendet man die reifen Früchte, die kurz vor der Vollreife geerntet werden sollten.

Inhaltsstoffe

Der Hauptwirkstoff ist das ätherische Öl, aber auch Gerbstoffe, der Gehalt an Vitamin C, fettem Öl und Eiweiß sind nennenswert.

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Koriander

Nutzung in der Volksheilkunde

Koriander ist ein gutes Mittel bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden, wie z.B. leichten Krämpfen. Besonders die Kombination mit Anis, Fenchel und Kümmel ist hervorragend bei Blähungen. Die Pflanze unterstützt zudem Behandlungen von Oberbauchbeschwerden, wie z.B. Völlegefühl. Bei Entgiftungskuren ist Koriander ein guter Begleiter, um Toxine auszuscheiden. Das Kauen der Samen ist zudem ein gutes Mittel gegen Mundgeruch.

Nutzung in der Küche

Vor allem in der asiatischen und südamerikanischen Küche ist die Würzpflanze sehr beliebt. Aus Curry Gewürzmischungen ist der Geschmack von Koriander nicht wegzudenken. Das unverkennbare Aroma erinnert an eine Mischung von Moschus und Zitronen. Die Samen hingegen schmecken leicht scharf, holzig und süßlich. Sie werden gerne für Brot, Linsengerichte und Gemüseeintöpfe verwendet, oft kombiniert mit Kreuzkümmel. Geröstet und zermörsert entfalten die Samen ihr Aroma am besten.

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Hinweis

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pflanzen zu Heilzwecken immer mit Vorsicht erfolgen sollte und in manchen Fällen auch Nebenwirkungen haben kann! Es wird empfohlen, sich immer von erfahrenen Ärzt*innen und Apotheker*innen beraten zu lassen, bevor man Pflanzen zu medizinischen Zwecken nutzt. Die Pflanzeninhalte sollen lediglich Informationen liefern und geben keinerlei Empfehlungen zu Heilung oder Anwendung.