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Salbei

Salvia Officinalis L

Salbei

Geschichte

Bis heute heißt es im Volksmund „Salbei im Garten, der Tod kann warten!“.

Die Ureinwohner Nordamerikas nutzten Salbeiblätter schon früh zur zeremoniellen Reinigung. Auch die Griechen der Antike kannten bereits den Salbei. Um ihren Geist zu erfrischen, sollen Philosophie-Lernende in der Antike auf Salbeiblättern gekaut haben. Dies soll außerdem bei der Erlangung von Erkenntnis, Weisheit und Zufriedenheit geholfen haben. Tatsächlich haben heute britische Neurowissenschaftler in Studien ermittelt, dass Salbei die Gedächtnisleistung verbessert!

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Salbei

Seinen betörenden Duft verdankt der Salbei angeblich der Göttin Aphrodite. Einer Legende nach versteckte sich diese einst unter einem Salbeistrauch vor Zeus. Als er sie jedoch entdeckte ließ er zornig die Sonne auf ihn niederbrennen. Zu ihrem Schutz verlieh Aphrodite dem Salbei dicke flauschige Blätter und einen angenehmen Duft, um ihren tagelangen Aufenthalt unter dem Strauch erträglicher zu machen.

Die Benediktinermönche brachten schließlich den Salbei vom Mittelmeer über die Alpen in die Klostergärten Deutschlands, wo er bis heute kultiviert und geschätzt wird.

Botanik

Der Salbei gehört zu der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Als Halbstrauch wird er bis zu 80 cm hoch. Der Stängel ist vierkantig, unten verholzt und filzig behaart. Die Blätter sind länglich, elliptisch und grünlich bis grau. Er blüht im Früh- bis Hochsommer mit blauvioletten Blüten, die an den Enden der Triebe sitzen und ein zartes Aroma haben. Es gibt viele verschiedene Salbei Arten. Der bei uns wild wachsende Wiesensalbei (Salvia pratensis L.) ist verglichen mit anderen Arten an Aroma und Heilwirkung wesentlich schwächer, kann jedoch auch verwendet werden!

Anbau und Ernte

Salbei kann ausgesät oder durch Stockteilung vermehrt werden. Im Frühjahr als Staude gepflanzt kann man sich spätestens ab August an den Blättern erfreuen und im darauffolgenden Jahr bereits im Frühjahr. Er bevorzugt trockene, kalkreiche Böden und einen warmen und sonnigen Standort. Für arzneiliche Zwecke erntet man die Blätter vor der Blüte, kulinarisch kann man das spezielle Salbei Aroma das ganze Jahr genießen!
 

Inhaltsstoffe

Besonders wirksam sind die ätherischen Öle Thujon, Kampfer und Cineol. Bitterstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide ergänzen seine Wirksamkeit.

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Salbei

Nutzung in der Volksheilkunde

Das ätherische Öl aus den Blättern wirkt desinfizierend und hat eine krampflösende Wirkung. Die Gerbstoffe unterstützen dies bei Durchfällen. Als Gurgelmittel hilft Salbei laut Volksheilkunde bei Angina, lindert Entzündungen in Mund und Rachen und heilt angegriffene Schleimhäute. Durch seine antimikrobielle Wirkung nutzen Volksheilkundige Salbeitee äußerlich bei Bakterien und Pilzen, als Salbe verarbeitet bei Lippenherpes. Salbei soll zudem die Wundheilung fördern und die Nerven stärken.

Nutzung in der Küche

Der Geschmack des Salbeis ist herb und kampferartig und passt somit gut zur mediterranen Küche. Salbeiblätter in Butter gebraten liefern eine aromatische und raffinierte Zutat zu Nudeln oder Gnocchi. Das Kraut unterstützt die Fettverdauung und die Blüten können als dekoratives Küchengewürz dienen.

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Hinweis

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von Pflanzen zu Heilzwecken immer mit Vorsicht erfolgen sollte und in manchen Fällen auch Nebenwirkungen haben kann! Es wird empfohlen, sich immer von erfahrenen Ärzt*innen und Apotheker*innen beraten zu lassen, bevor man Pflanzen zu medizinischen Zwecken nutzt. Die Pflanzeninhalte sollen lediglich Informationen liefern und geben keinerlei Empfehlungen zu Heilung oder Anwendung.